Wer Johanna Kaipf trifft, merkt sofort – das ist eine, die anpackt. In fast 30 Jahren in verschiedenen Tübinger Kitas hat sie alles erlebt, was die Arbeit als Erzieherin so zu bieten hat. Heute leitet sie das Kinderhaus Aischbach und sein 15-köpfiges Team. „Die Stadtverwaltung hat mich immer unterstützt“, erzählt sie.
Das gilt besonders beim Thema Vereinbarkeit. Vier Monate nach der Geburt ihres ersten Kindes kam Johanna zurück zur Arbeit. Wie?
„Die regelmäßigen Arbeitszeiten helfen sehr“, erklärt sie. „Und meine Vorgesetzen haben immer superflexibel und schnell auf meine Situation reagiert.“ Ob mehr oder weniger Prozent Teilzeit, der Wechsel in eine andere Einrichtung oder auch eine Phase als Springerin: Im Lauf der Jahre hat Johanna ihre Arbeit immer wieder neu an ihr Familienleben angepasst.
Diese Flexibilität gibt sie heute an ihr Team weiter. „Ich lege großen Wert auf Zufriedenheit – egal ob bei den Kindern, Eltern oder anderen Erzieher_innen.“ Ob ein Kollege morgens mit seinen Kindern frühstücken oder eine Kollegin freitagnachmittags mit ihrer Tochter reiten will – gemeinsam macht das Team fast alles möglich. Auch über die eigene Kita hinaus gibt es viel Austausch: Mit anderen Leitungen genauso wie z.B. im Arbeitskreis „Gutes Essen“.
„Ich war schon fast 40, als ich meine Weiterbildung begonnen habe. Die Stadtverwaltung macht da keine Unterschiede.“
Den Weg in die Kita-Leitung ist Johanna Kaipf erst recht spät gegangen. „Meine Kolleg_innen haben mir immer gesagt: So jemanden wie dich brauchen wir in der Leitung“, schmunzelt sie. Gesagt, getan: Um abends die zweijährige Weiterbildung machen zu können, wechselt sie in eine Einrichtung, die nur vormittags geöffnet hat. „Das war gar kein Problem. Und die Kosten für die Zusatzqualifikation hat die Stadtverwaltung übernommen.“ Der Kita-Alltag kann herausfordernd sein, aber wenn Johanna von ihrer Arbeit erzählt, strahlt sie – und ist immer noch genauso begeistert Teil von Team Spielplatz wie von Team Orga.